Ca. 70 Prozent der Erd-Oberfläche ist mit Wasser bedeckt. Leider schwimmen inzwischen in jedem Quadrat-Kilometer der Meere Zehntausende Teile von Plastikmüll herum. Die Tiere leiden darunter besonders, denn Schildkröten verwechseln Plastiktüten mit Fischen und Quallen und kleine Plastikteilchen mit Plankton. Aber auch Seevögel verenden qualvoll an den Plastikteilen in ihrem Magen. Seit Jahrzehnten treibt im Nordpazifik ein Müllstrudel, der inzwischen so groß ist wie die Fläche von Zentraleuropa. Die Strände von unbewohnten Inseln versinken im Müll, aber auch direkt vor unserer Haustür an der Nordsee stellen die Plastikabfälle eine ernst zunehmende Gefahr für Vögel, Fische und Meeressäuger dar. Darüber hinaus können die Plastik-Giftstoffe und die Mikropartikel, über die Fische in unsere Nahrungskette gelangen.

Doch wie gelangt der ganze Müll eigentlich ins Meer? Und was können wir dagegen tun?

Müll im Meer

Müll im Meer – Urheberrecht: thepoo / 123RF Stockfoto

Die größte Gefahrenquelle: Plastikmüll

Der größte Teil des Meeresmülls, sprich drei Viertel, bestehen aus Plastik. Es wird immer mehr zum Problem. Jedes Jahr sterben dadurch Tiere und auch Menschen werden gefährdet.

Denn bis das Plastik vollkommen zersetzt ist, können um die 350 bis 400 Jahre vergehen.

Es zerfällt zunächst nur in immer kleiner werdende Partikel. Wer heute barfuß an den Strand geht, der wird neben dem Sand auch viele feine Plastikpartikel unter den Füßen haben. Besonders im Meer stellen diese Partikel ein sehr großes Problem dar, da Meerestiere sie mit Plankton verwechseln. So konnte man schon in Muscheln Plastikteilchen finden, die normalerweise Plankton filtrieren. Und an manchen Stellen im Meer befindet sich mittlerweile sogar sechsmal mehr Plastik als Plankton. Auch das Plankton selbst reichert die feinen Plastikteilchen inzwischen an. Diese Mikropartikel sind kleiner als ein Millimeter und können so dementsprechend leicht in den Körper von Meerestieren gelangen und durch den Verzehr dieser, auch in den menschlichen Organismus.

Plastik am Strand

Plastik am Strand – Urheberrecht: kotangens / 123RF Stockfoto

Abfalltrennung in Deutschland

Umso deutlicher sollte jedem werden, wie wichtig die Abfalltrennung ist. Denn wenn man es richtig macht, dann ist es nicht nur kostensparend und umweltschonend, sondern auch ressourcenschonend. Die Vielzahl der natürlichen Rohstoffe, wie Erze oder Erdöl sind begrenzt und nur bedingt durch die nachwachsenden Rohstoffe ersetzbar. Kleinere Kunststoff-Verpackungen und Joghurtbecher können stofflich recycelt werden. Denn der Kunststoff wird aus Erdöl gewonnen und ist heute als Recycling-Ware sehr gefragt. Das macht wiederum deutlich, wie wichtig die Verwertung der Abfälle ist, da sie eine nützliche Rohstoffquelle sind. Durch die Verbrennung würden diese Rohstoffe verloren gehen und das kann sich Deutschland gar nicht leisten.

Warum Abfalltrennung so wichtig ist

Für eine nachhaltige Wirtschaftsweise sind Recycling und Abfalltrennung unentbehrlich. Das Verpackungs-Recycling schont dabei nicht nur die Rohstoffquellen, es trägt auch zur Klimaentlastung und zur Energieeinsparung bei. Für hochwertiges Recycling ist die richtige Abfalltrennung eine Grundvoraussetzung. Und in diesem Bereich ist jeder gefragt. Grundsätzlich unterscheidet man hier zwischen sieben Abfall-Fraktionen, die noch in Leichtverpackungen aus Kunststoff, Weißblech, Aluminium, Elektroschrott/Kühlgeräte, Bauschutt/Baumischabfälle, Metallschrot, Verbundmaterialien, Bioabfall, Schadstoffe, Restmüll und aus Verpackungsabfällen aus Papier und Glas unterteilt sind. Das hört sich zunächst sehr kompliziert an, doch wer es sich einmal anschaut, der vergisst es so schnell nicht mehr.

Jeder kann einen Beitrag für unsere Umwelt leisten

Die Abfalltrennung beginnt in jedem Haushalt. Alle im Haushalt anfallenden Abfälle sollten daher vom Restmüll und sortenrein getrennt und gesammelt werden, um sie anschließend dem Recycling zuzuführen. Das A und O ist die sortenreine und saubere Abfalltrennung. Je nach Bundesland gibt es hier zwar kleine Unterschiede im Großen und Ganzen werden folgende Abfallfraktionen aber getrennt voneinander eingesammelt.

Abfalltrennsysteme

Abfalltrennsysteme

Abfalltrennung

Diese Abfälle werden getrennt eingesammelt:

  • Bioabfall
  • Restmüll, Altpapier, Altkleider, Altglas
  • Gelber Sack/ Gelbe Tonne
  • Sperrmüll und Sondermüll

Die graue Tonne

Der Rest gehört in die graue Tonne – Die Restmülltonne:

  • Asche, Staubsaugerbeutel, Draht und Gummi
  • Blumentöpfe, Katzenstreu, Plastikspielzeug
  • Gebrauchte Kunststoff-Gegenstände
  • Hitzebeständige Gegenstände aus Glas, Glasteller- und Schüsseln
  • Glühbirnen und Pampers

Das darf nicht in die graue Tonne:

  • Papier, Pappe, Karton
  • Batterien, Bioabfälle
  • Metall-, Kunststoff-, Verbundstoff-Verkaufsverpackungen
  • Schadstoffe in Form von Farben, Lacke, Druckerpatronen, Medikamente
  • Energiesparlampen, Leuchtstoffröhren, Elektrogeräte

Bioabfälle - die braune Tonne

Das gehört in die braune Tonne:

  • Essensreste, Kuchen- und Brotreste, Filtertüten, Kaffeesatz, Teebeutel, Salatblätter, Eierschalen
  • Obst- und Gemüseschalen
  • Strauch- und Rasenschnitt, Laub, Unkraut, Reisig, Inhalte aus Balkonkästen oder Blumentöpfen
  • verwelkte Blumen, Schnittblumen
  • Geringe Mengen an Zeitungspapier zum Einwickeln von Küchenabfällen
  • Holzwolle, Haare, Sägespäne von unbehandeltem Holz

Das gehört nicht in die braune Tonne:

  • Restmüll, Metall, Steine, Zigarettenkippen- und Asche, mineralisches Tiereinstreu
  • Plastiktüten, auch keine biologisch abbaubaren
  • Verpackungen aus Aluminium, Plastik Glas
  • Papier, Pappe, Draht, Gummi, Tapeten, Medikamente, Textilien
  • schadstoffhaltige Abfälle

Papier - die blaue Tonne

Was darf in die blaue Tonne?

Leere Schuhkartons, vollgeschriebene Schulhefte oder Zeitungen. Jeden Tag häuft sich im Haushalt eine bunte Mischung aus Pappen, Kartons und altem Papier an. Doch all diese Materialien sind viel zu Schade für den Müll. Schließlich ist das Altpapier ein wichtiger Rohstoff, der sich wunderbar recyceln lässt. Und genau dafür gibt es die blaue Tonne, denn das Altpapier muss von den anderen Rohstoffen getrennt werden, damit es recycelt werden kann.

Das gehört in die blaue Tonne:

  • Pappe, Kartons, Papier-Verpackungen
  • Zeitungen, Zeitschriften, zerkleinerte Kartons

Das gehört nicht in die blaue Tonne:

  • Holz und Tapeten

Was bedeutet duales System?

Das Duale System übernimmt die Sammlung, Verwertung und Sortierung von Verkaufsverpackungen. Schließlich sind die Vertreiber und Hersteller laut der Verpackungsverordnung dazu verpflichtet, diese nach dem Gebrauch zurückzunehmen und zu recyceln. Der Gelbe Sack und die Gelbe Tonne gehören zu diesem Dualen System.

Gelber Sack oder Gelbe Tonne?

Welche Art der Sammlung eingesetzt wird, hängt von den entsorgungspflichtigen Kommunen ab, sprich den Städten und Gemeinden. Daher gibt es unterschiedliche Systeme. In vielen Städten besitzt jeder Haushalt oder jedes Einfamilienhaus eine Gelbe Tonne, die kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Das Entsorgungsunternehmen entleert die Tonne dann in regelmäßigen Abständen oder holt die Gelben Säcke ab. Dann gibt es noch Depotcontainer in denen Verbraucher ihren gelben Müll entsorgen können.

Abfalltrennsysteme erleichtern die Organisation

Natürlich muss der gelbe Müll schon zu Hause vom restlichen Müll getrennt werden, um ihn dann später unkomplizierter entsorgen zu können. Hilfreich sind dafür spezielle Abfalltrennsysteme. Dabei handelt es sich um einen Abfallbehälter, der in zwei oder drei verschiedene Elemente eingeteilt ist, die den Müll zum Beispiel in gelben, roten und blauen Müll unterteilen.

Das gehört in die gelbe Tonne:

  • Getränke- und Konservendosen
  • entleerte Verkaufsverpackungen aus Metall, Kunststoff und Verbundmaterial
  • Schaumstoff- und Aluschalen, Folien
  • Quark- und Joghurtbecher
  • Kunststoff-Flaschen, Saft- und Milchkartons, Plastiktüten, Styropor

Das gehört nicht in die gelbe Tonne:

  • Windeln, Katzenstreu, Speisereste und Bio-Abfälle
  • Gebrauchsgegenstände aus Kunststoff
  • Videokassetten, Textilien, Batterien

Wie funktioniert das Recycling von Sperrmüll?

Nach dem Antransport wird Sperrmüll zunächst sortiert. Dabei werden die wertvollen Bestandteile wie Metall, Holz, Kunststoff, Pappe, Papier und Karton von den nicht nutzbaren Bestandteilen wie Teppichböden und Matratzen getrennt. Die wertvollen Rohstoffe werden dann in einem mehrstufigen Verfahren aufbereitet und von den Störfaktoren getrennt. Am Ende bleibt also nichts übrig – alles wird aufbereitet.

Für die Entsorgung von Sperrmüll gibt es zwei Möglichkeiten: Den Sperrmüll zum Wertstoffhof vor Ort bringen oder den Sperrmüllservice nutzen, der von jeder Stadt angeboten wird.

Sperrmüll
Zum Sperrmüll gehören:

  • Liege, Sofa, Sessel
  • Wäschekorb, Matratze, Kindersitz
  • Kunststoffwannen-,-blumenkästen,-übertöpfe, Teppich
  • Taschen, Koffer, Hocker, Stuhl, zerlegte Schränke
  • Lattenrost, Bett, Tisch, Kommode, Regalbretter, Truhe

In den Sperrmüll dürfen nicht:

  • Restabfall verpackt in Säcken, Tüten oder Kartons
  • Motorrad, Auto, Moped oder andere Teile
  • Bade- und Duschwannen und Wände, Waschbecken und Toiletten, Spülkästen
  • Schläuche und Reifen
  • jeglicher Sonderabfall
  • Elektroschrott, Laminat, Fenster, Türen etc.
Abfalltrennung

Abfalltrennsysteme

Akkus und Batterien richtig entsorgen

Batterien und Akkus enthalten gefährliche umweltgefährdende Substanzen wie zum Beispiel Blei, Quecksilber, Kadmium und Zink. Händler, die Batterien und Akkus anbieten, müssen diese kostenfrei zurücknehmen. Zudem gibt es noch spezielle Sammelbehälter, die in Behörden, Schulen und in einigen Supermärkten zu finden sind.

Nützliche Tipps zur Abfallvermeidung

Um umweltfreundlich, ressourcenschonend und kostensparend zu handeln, ist es am besten, wenn man so gut wie möglich Abfall vermeidet. So muss z.B. weggelassene Verpackung erst gar nicht gesammelt, getrennt und aufbereitet werden, um sie dann wiederzuverwerten.

Daher gilt: Abfall so gut wie möglich schon im Vorfeld vermeiden. Schon beim Einkaufen einfach darauf achten, so abfallarm wie möglich zu kaufen.

Die folgenden Tipps zeigen auf, wie man Müll vermeiden kann:
  • Alte Sachen lieber verschenken: Viele Dinge im Haushalt sind viel zu Schade, um sie wegzuwerfen. Besser ist es gut erhaltene Sachen einfach an Freunde, Verwandte oder wohltätige Organisationen zu verschenken. Inzwischen gibt es auch im Internet zahlreiche Börsen, worüber Sachen verschenkt werden können.
  • Plastikmüll vermeiden: Plastikmüll kann vermieden werden, indem beim Einkaufen die klassische Plastiktüte durch einen Korb, eine Tasche oder Einkaufs-Netz ersetzt.
  • Keine Lebensmittel unnötig wegwerfen: Jedes 8. Lebensmittel, was wir kaufen, landet im Müll. Pro Person und Jahr sind das im Durchschnitt 82 Kilogramm. Lieber bedarfsgerecht einkaufen, Reste verwerten und Lebensmittel richtig lagern.
  • Coffee to go meiden: Auch unterwegs kann Müll vermieden werden. Zwar ist der Coffee to go sehr beliebt, aber auch so entsteht Müll. Daher lieber zu Hause frühstücken oder eine Thermoskanne für unterwegs mit Kaffee befüllen.
  • Auf gute Qualität achten: Auch der Einkauf von anderen Dingen sollte gut durchdacht sein: Daher lieber Haushaltsgüter bevorzugen, die langlebig sind oder leicht zu reparieren sind.
  • Wegwerfartikel meiden: Am besten ist es, direkt auf Wegwerf- und Einmal-Artikel wie Kugelschreiber, Rasierer oder Feuerzeuge zu verzichten. Diese sollten durch langlebige und befüllbare Produkte ersetzt werden.
  • Lose Ware kaufen: Ideal ist es, wenn Supermärkte bevorzugt werden, die offene Waren anbieten. So kann die Ware in Form von Obst, Gemüse, Brötchen, Wurst oder Käse in mitgebrachte Behälter gefüllt werden.
  • Nachfüllpackungen verwenden: Nachfüllkonzentrate- und Verpackungen, wie für Shampoo oder Waschpulver, sind nicht nur leichter und billiger zu tragen, sie verursachen auch weniger Abfall.
  • Aufs Verpackungsmaterial achten: Verpackungen können nicht immer vermieden werden. Daher sollten Materialien gewählt werden, die sich am besten verwerten lassen. Dazu gehören zum Beispiel Pappe und Glas.
  • Akkus verwenden: Zwar sind Akkus in der Anschaffung zunächst etwas teuer, dafür halten sie aber auch deutlich länger als Batterien. So entsteht nicht nur weniger Sondermüll, sondern langfristig wird auch der Geldbeutel geschont.

 

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